Die verschiedenen Arten von Sencha im Überblick
Der traditionelle Sencha unterscheidet sich durch verschiedene Anbau- und Verarbeitungsmethoden. Den klassischen Sencha erkennt man an seinen nadelförmigen Blättern und dem charakteristisch frischen Geschmack. Die sorgfältige Verarbeitung der Teeblätter und die präzise Kontrolle der Dämpfungszeit sind entscheidend für die Qualität.
Daneben gibt es besondere Varianten wie den Shincha, den ersten Frühlingstee des Jahres. Er besticht durch seine Frische und Lebendigkeit. Der Kabusecha wiederum wird vor der Ernte beschattet, was ihm eine besonders milde Note verleiht. Fukamushi-Sencha durchläuft eine längere Dämpfungszeit und entwickelt dadurch einen vollmundigeren Geschmack.
Eine weitere Besonderheit stellt der Asamushi-Sencha dar, der nur kurz gedämpft wird. Diese schonende Verarbeitung bewahrt die feinen Aromanoten und ergibt einen besonders eleganten Tee. Die hellgrüne Tassenfärbung und der zarte Geschmack machen ihn bei Kennern besonders beliebt. Je nach Region und Anbaugebiet entwickeln die verschiedenen Sencha-Sorten unterschiedliche Geschmacksprofile. Die Höhenlage, der Bodentypus und das lokale Klima prägen dabei den individuellen Charakter des Tees. Besonders geschätzt sind Sencha-Sorten aus den traditionellen Anbaugebieten wie Uji oder Shizuoka, wo seit Jahrhunderten Teekultur gepflegt wird.
Sencha Tee im Alltag: Vielseitig und wohltuend
Sencha eignet sich hervorragend für verschiedene Trinkanlässe. Morgens sorgt er für einen sanften Start in den Tag. Die Kombination aus L-Theanin und Koffein sorgt für anhaltende Konzentration ohne unangenehme Nebenwirkungen. Auch am Nachmittag oder am frühen Abend kann Sencha genossen werden.
Der Tee harmoniert besonders gut mit leichten Speisen. Seine erfrischende Wirkung macht ihn auch zu einem beliebten Begleiter an heißen Tagen. Im Sommer kann Sencha auch kalt aufgegossen werden. Dann entfaltet er ein besonders erfrischendes Aroma, das an frisch gemähtes Gras erinnert.
Senchas einzigartiger Weg in der Grünteewelt
Sencha unterscheidet sich von anderen grünen Tees vor allem durch sein Dämpfverfahren, während chinesische Grüntees traditionell in Pfannen erhitzt werden. Diese Dämpfmethode wurde in Japan erst im 18. Jahrhundert entwickelt, als der Teemeister Soen Nagatani ein neues Verarbeitungsverfahren einführte. Zuvor war die chinesische Methode des Pfannenröstens auch in Japan üblich.
Die unterschiedliche Verarbeitung führt zu einem deutlich anderen Geschmacksprofil: Während chinesische Grüntees oft nussige und röstartige Aromen aufweisen, zeichnet sich Sencha durch frische, grasige Noten aus. Zudem entwickelt der Tee einen charakteristischen Umami-Geschmack, der bei anderen Grüntees weniger ausgeprägt ist. Im Gegensatz zu Gyokuro, der etwa drei Wochen vor der Ernte in den Schatten gestellt wird, wächst Sencha unter direkter Sonneneinstrahlung, was seinen kräftigeren Geschmack erklärt.
Sencha macht heute rund 80 Prozent der japanischen Teeproduktion aus und ist damit die wichtigste Grünteesorte des Landes. Auch wenn sich die moderne Dämpftechnik weiterentwickelt hat, sind die Grundprinzipien der Sencha-Herstellung seit ihrer Erfindung weitgehend unverändert geblieben.