Die Geschichte des Tees - Ein chinesisches Kulturerbe
Die Geschichte des Tees beginnt vor über 5000 Jahren in China, wo der legendäre Kaiser Shennong der Überlieferung nach die Teepflanze entdeckt haben soll. Ursprünglich wurde Tee als Medizin verwendet, bevor er sich während der Han-Dynastie zum Getränk entwickelte. In der Tang-Dynastie (618-907) erreichte die chinesische Teekultur ihre erste Blütezeit, als der Gelehrte Lu Yu das erste Buch über Tee, das "Chajing" (Klassiker des Tees), verfasste.
Die Song-Dynastie (960-1279) brachte bedeutende Innovationen in der Teeverarbeitung. In dieser Zeit entwickelte sich die Kunst der Pulvertee-Herstellung, die später nach Japan gelangte und dort zur Grundlage der Matcha Kultur wurde. Während der Ming-Dynastie (1368-1644) setzte sich die Verwendung ganzer Teeblätter durch, und es entstanden viele der noch heute bekannten Verarbeitungsmethoden.
Die Entdeckung verschiedener Oxidationsgrade führte zur Entwicklung der unterschiedlichen Teesorten, wie wir sie heute kennen. Grüner Tee war zunächst die vorherrschende Form, doch mit der Zeit entstanden auch der weiße, der Oolong- und der schwarze Tee. Eine besondere Entwicklung war die Entdeckung der Fermentation, die zur Entstehung des Pu Erh Tees führte, der heute noch nach jahrhundertealten Methoden in Yunnan hergestellt wird.
Über die Seidenstraße gelangte der Tee nach Europa und wurde zu einem der wichtigsten Handelsgüter Chinas. Die Teepflanze selbst blieb lange ein gut gehütetes Geheimnis, bis der britische Botaniker Robert Fortune Mitte des 19. Jahrhunderts Teesamen und detailliertes Wissen über den Teeanbau aus China nach Indien brachte. Dies legte den Grundstein für den Teeanbau in anderen Regionen der Welt. Trotz dieser Entwicklung ist China bis heute das wichtigste Ursprungsland des Tees geblieben, wo alte Traditionen bewahrt und gleichzeitig neue Verarbeitungsmethoden entwickelt werden.